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„Österreich 2050 – notwendige Reformpakete für das Land“

3. September 2014

Österreich 2050: IHS Direktor Prof. Keuschnigg fordert konsequente Innovationspolitik und Mut zum Strukturwandel

Wien, 3. September 2014 – Prof. Dr. Christian Keuschnigg, Direktor des Instituts für Höhere Studien (IHS), setzte sich beim heutigen Business Breakfast der PR-Agentur Ecker & Partner mit dem Szenario „Österreich 2050“ auseinander: Wo steht das Land in 36 Jahren? Welchen Herausforderungen muss es sich stellen? Wie kann es wirtschaftlich im internationalen Wettbewerb erfolgreich bleiben?

„Wir können die Zukunft gestalten und wir beeinflussen maßgeblich, wo Österreich im Jahre 2050 stehen wird“, so die zentrale Aussage Keuschniggs. Entscheidend wird sein, welche Schritte die österreichische Politik setzt. Die Bildungspolitik sowie die Innovationsfähigkeit werden zentrale Faktoren sein, die langfristig die wirtschaftliche Zukunft Österreichs beeinflussen werden. „Reformen im Bildungswesen zeigen ihre Wirkung zwar mit großer Verzögerung ? machen sich aber über einen längeren Zeitraum umso mehr bemerkbar“, erklärte Keuschnigg. Entscheidend wird sein, welche mutigen Schritte und Investitionen die österreichische Politik im tertiären Sektor setzen wird.

Qualitatives Wachstum schaffen

Verbesserte Bildung führt in der Folge zu den dringend notwendigen Innovationen. Diese Innovationen aus F&E werden wiederum nur dann erfolgreich sein, wenn sie auch mit einem entsprechenden Strukturwandel einhergehen. „Wir brauchen kreative Zerstörung – alte und nicht mehr erfolgreiche Unternehmen werden weichen müssen. Dafür werden neue, innovative Industrien an ihre Stelle treten und das benötigte Wachstum bringen“, so Keuschnigg weiter. „Wichtig ist dabei, qualitatives Wachstum zu schaffen, das losgelöst von Ressourcenverbrauch und Umweltzerstörung funktioniert. Durch konsequente Innovationspolitik muss Österreich den nachhaltigen Qualitätswettbewerb gewinnen. Das ist unsere einzige Chance gegenüber den aufstrebenden Schwellenländern!“

Gründertätigkeit fördern

Innovative Entwicklungen werden meist von neuen Unternehmen initiiert. „Die Gründertätigkeit ist aber in unserem Land noch sehr unterentwickelt“, betonte Keuschnigg. „Man braucht nur nach Skandinavien blicken, um zu sehen was da eigentlich möglich wäre.“ Um Gründer zu motivieren benötigt es aber nicht nur einfachere Strukturen, sondern vor allem auch ein Ende der Stigmatisierung des Scheiterns. „Mehr als die Hälfte der Unternehmensgründungen scheitern in den ersten fünf Jahren, das ist eine Tatsache. Aber die, die es schaffen, können zu Innovationstreibern und vielleicht später zu multinationalen Unternehmen werden“, erklärte Keuschnigg weiter.

Mut zum Wandel

„In Unternehmen ist der Strukturwandel täglich gelebte Realität ? das müssen wir auch auf die Gesamtwirtschaft umlegen. Was es in Österreich braucht, ist ein Gesamtkonzept für die nächsten Jahrzehnte sowie die Fähigkeit und den Mut zum Wandel. Dann kann Österreich beim Pro-Kopf-Einkommen zum weltweiten Giganten werden, selbst wenn es beim Wirtschaftsvolumen ein Zwerg bleiben wird“, so Keuschnigg abschließend.

Der spannenden Diskussion im Anschluss folgten u.a. Alexander Egit (Greenpeace Österreich), Maximilian Bettzuege (Deloitte), Ingrid Streibel-Zarfl und Egbert Fleischer (BAWAG P.S.K.), Kurt Tojner (VISA Austria), Franz Kassel (Verband Alpiner Vereine Österreichs), Silvia Kelemen Weihs (Lyoness), Franziska Nittinger (TU Wien), Victoria Höß (Roche Austria), Ilona Matusch (Wien Energie), Harald Schirmböck (Intermarket Bank), Michael Sgiarovello (Henkel CEE), Christian Sonnweber (Österreichische Notariatskammer), , Franz Floss (VKI), Christoph Scharff (ARA), Felix Friembichler (Vereinigung der Österreichischen Zementindustrie) und Karl Kienzl (Umweltbundesamt GmbH).

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