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„Die Digitalisierung ist eine Chance, keine Katastrophe“

2. Februar 2017

Business Breakfast mit Dr. Viktoria Kickinger

Die Digitalisierung ist unser täglicher Begleiter, ob im Berufsleben oder privat. Längst steht fest: dem digitalen Wandel kann sich niemand entziehen. Noch immer ist diese Entwicklung, vor allem unter Führungspersönlichkeiten, nicht angstbefreit. Für Dr. Viktoria Kickinger, Unternehmerin und Aufsichtsrätin, ist Angst in dem Zusammenhang der falsche Berater. Sie rechnet im Rahmen unseres Ecker & Partner Business Breakfast mit der „digitalen Hysterie“ ab und zeichnet ein durchaus positives Bild der Digitalisierung. Kickinger sprach über Spitzenreiter der Digitalisierung in Österreich sowie neue Berufe und Chancen, die sich ergeben.

Die digitale Revolution ist kein Phänomen, sie ist in unserem Alltag angekommen. Dr. Viktoria Kickinger, geschäftsführende Gesellschafterin des Director’s Channel, kennt die Herausforderungen und Unsicherheiten, die Entscheider und Unternehmer im Zuge des digitalen Wandels beschäftigen. Sie spricht sich für einen zukunftsorientierten Umgang mit dem Thema aus. Kickinger geht sogar einen Schritt weiter und leitet ihren Vortrag mit den Worten „Die Digitalisierung ist ein alter Hut. Es ist Zeit aufzuräumen, und den digitalen Drachen (© Matthias Horx) zu bekämpfen“, ein.

Die Gewinner und Verlierer der Digitalisierung

In einer Branchenschau beleuchtet Viktoria Kickinger Unternehmen und Sparten, die die digitale Revolution verschlafen haben und welche umgekehrt diesen Trend für sich genutzt haben. „Wer nicht der erste ist, hat verloren.“ Der augenscheinlichste Verlierer der Digitalisierung ist für Kickinger der traditionelle Versandhandel. Viele klassische Versandhandelshäuser in Österreich haben das Internet bedauerlicherweise als Feind begriffen und sind an ihrer eigenen Starrheit zerbrochen. „Diese klassischen Versandhändler haben den Turn-Around nicht geschafft. Alle Onlinehändler die nun erfolgreich sind, sind in erster Linie neu gegründete Unternehmen“, so Kickinger.

Spitzenreiter der Digitalisierung kommt aus Österreich

Eine Branche, die überrascht und bald der Vorreiter sein wird, ist die Stahlbranche. „Wir werden in einem Jahr das erste menschenleere Stahlwerk haben. Und die Stahlindustrie, speziell die österreichische, macht uns vor wies geht“, so Kickinger. Als positives Beispiel nennt Kickinger den voestalpine Konzern. Dieser macht alles richtig, wenn es um den digitalen Wandel geht. „Die Mitarbeiter werden in den digitalen Wandel mit einbezogen. Von Arbeitsplatzreduktionen und Effizienzsteigerung ist hier absolut nicht die Rede, sondern von der Möglichkeit, Mitarbeitern neue Chancen und neue Berufe zu geben“, so Kickinger.

Neue Chancen, neue Berufe: Virtueller CEO

In einem Atemzug mit der Digitalisierung wird oft die Reduktion von Arbeitsplätzen genannt. Viktoria Kickinger geht sogar so weit zu sagen, dass wir uns schon in der Phase der Roboterisierung befinden. Es gibt bereits den virtuellen CEO in New York, in Japan kümmert sich ein Roboter um die Personalführung – Roboter scheinen die Mitarbeiter der Zukunft zu sein. „Die virtuellen CEOs sind längst Realität. Sie arbeiten 24 Stunden, beziehen kein Gehalt, sind morgens nie grantig – und vor allem immer gerecht zu ihren Mitarbeitern“, so Kickinger. Doch Viktoria Kickinger sieht dies nicht als Gefahr, sondern als Chance. „Die Roboter werden uns unterstützen und uns nichts wegnehmen“. Sie ist überzeugt: Durch die Digitalisierung ergeben sich auch für uns neue Berufe und neue Ausbildungen.

Was kommt nach der Digitalisierung?

Wenn es nach Viktoria Kickinger geht, befinden wir uns längst in der Post-Digitalisierungs-Ära. Sie stellt fest: Nach der Digitalisierung kommt die Phase der Achtsamkeit, der persönlichen Kontakte, des Zusammenrückens. In allen Medien wird über „hygge“ gesprochen – die skandinavische Art des Wohlfühlens. Für Kickinger ist diese Sehnsucht nach Gemütlichkeit, Zweisamkeit und Kaminfeuer die Antwort auf die Unsicherheiten der Digitalisierung, die allerorts zu spüren ist. Im Berufsleben macht sich dies mit dem Wunsch nach Work-Life-Balance und Zeit für die Familie bemerkbar. Kickinger glaubt, „dass in zwei Jahren die digitale Hysterie beendet sein wird und eine vernünftige Balance mit dem Thema stattfinden wird“.

Der Diskussion im Anschluss folgten unter anderem Johannes Dobretsberger (Oracle), Birgit Kraml (Wolf Theiss), Claus Unterkircher (Uber), Ingrid Lawicka (Kapsch), Thomas Höhne (Höhne, In der Maur & Partner Rechtsanwälte) und Rainer Spenger (VKI).

Das im Rahmen des Business Breakfast entstandene Video „E&P Am Sofa mit Dr. Viktoria Kickinger“ ist in den nächsten Tagen hier verfügbar.

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