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Kristina V. sucht ihre genetischen Eltern – E&P unterstützt sie dabei

9. Mai 2017

„Von welchen zwei Menschen stamme ich ab?“ – Kristina V. auf der Suche nach ihren genetischen Eltern

Wenn die eigene DNA nach einer künstlichen Befruchtung mit jener der Familie nicht übereinstimmt – die Schicksalsgeschichte einer jungen Frau

Die 25-jährige Schweizerin Kristina V. sucht nach ihren genetischen Eltern. Sie hat nach einer künstlichen Befruchtung an einer IVF Klinik in Bregenz, welche im Juli 1990 durchgeführt wurde (Punktion am 15. Juli 1990, Einsetzen der Eizelle am 17. Juli 1990), im Jahr 1991 das Licht der Welt erblickt. Einige Monate nach Kristinas Geburt nahmen die Eltern erneut die Hilfe der Klinik in Bregenz in Anspruch und Kristina bekam eine Schwester: Eine (scheinbar) glückliche Familie. Erst kürzlich aber, 2014, hat sich im Zuge eines DNA-Tests herausgestellt, dass Kristina mit ihrer Mutter und ihrer Schwester nicht blutsverwandt ist. Aktuell steht auch fest, dass ihr Vater nicht ihr genetischer Vater ist. Und: die Familiengeschichte bekommt nun noch eine zusätzliche unerwartete Wendung.

Schon vor vielen Jahren sind Kristina insgeheim immer wieder Zweifel an der Blutsverwandtschaft mit ihren Eltern gekommen: Denn sie hat keinerlei Ähnlichkeit mit ihren Eltern und ihrer Schwester. Und: Die Blutgruppenkonstellation zwischen Mutter und Tochter stimmt nicht überein. Ganz konkret wurde ihr Zweifel an einer genetischen Verwandtschaft, als in einer Folge einer TV-Soap, die sich die damals 19-jährige Kristina mit ihrer Mutter 2009 ansah, zufällig das Thema von nicht-übereinstimmenden Blutgruppenkonstellationen zwischen Eltern und Kind behandelt wurde. Das hat Kristina keine Ruhe gelassen und die junge Erwachsene ist dem Thema aus eigenem Antrieb nachgegangen. Sie machte sich kundig, fragte bei verschiedenen Ärzten nach und beschäftigte sich intensiv mit dem Thema. Die Antwort, die sie fand, lautete immer: Es ist unmöglich, dass Mutter und Kind eine nicht-übereinstimmende Blutgruppenkonstellation haben.

2014 steht fest: Kristinas Eltern sind nicht genetisch mit ihr verwandt

Ein DNA-Test brachte 2014 schließlich Gewissheit: Das Ergebnis bestätigte, dass eine Mutterschaft zwischen ihrer Mutter und ihr ausgeschlossen ist und die Verwandtschaft zu ihrer Schwester ebenso nicht besteht – bei ihrer Schwester und ihrer Mutter aber sehr wohl. Dieser Umstand warf natürlich auch sofort die Frage auf, ob Kristina denn mit ihrem Vater genetisch verwandt ist. Da Kristinas Vater leider schon 2009 verstorben ist, ein paar Monate bevor Kristina die TV-Soap gesehen hatte, welche dann alles ins Rollen gebracht hat, konnte ein DNA-Test nicht unmittelbar zeitgleich 2014 durchgeführt werden. Dieser wurde mittels histologischem Material erst kürzlich vollzogen. Seit Jahresanfang 2017 steht nun fest, dass Kristinas Vater tatsächlich nicht ihr genetischer Vater ist.

Die Erkenntnis: Kristinas Eltern sind nicht ihre genetischen Eltern. Ein seelisches Erdbeben für Kristina, ausgelöst von der Tatsache: Weder ihre Mutter noch ihr Vater sind genetisch mit ihr verwandt und auch eine genetische Verwandtschaft mit ihrer eineinhalb Jahre jüngeren Schwester besteht nicht.

Kristina V.

Die 25-jährige Schweizerin Kristina V. sucht ihre genetischen Eltern.

Der Beginn der langen Suche nach der wahren Herkunft von Kristina

Die Erkenntnis, dass die Eltern nicht die wahren Eltern sind, war und ist von enormer Tragweite: Eine Erschütterung in jeder Hinsicht. „Anfangs stellt man sich Tausende Fragen und versteht die Welt nicht mehr“, erklärt Kristina „danach kommt die große Sehnsucht nach der Wahrheit und das Bedürfnis alles aufzuklären: zu erfahren, was passiert ist, wieso es so passieren konnte, wer verantwortlich ist und wo denn diese zwei Menschen sind, deren DNA-Profil zu meinem passt“, so Kristina weiter.

Kristinas größter Wunsch seither ist es, ihre genetischen Eltern ausfindig zu machen. Ihre Hoffnung, dies mit Hilfe der Klinik und deren Auskünften zu in Frage kommenden Paaren – und im Falle von deren Einverständnis – mittels DNA Test festzustellen, wurde leider nicht ganz erfüllt: Es wurden ihr nach langem Hin und Her nur einige wenige in Frage kommende Paare genannt, und ihre genetischen Eltern waren nicht darunter.

Deshalb hat Kristina beschlossen, ihre genetischen Eltern aus eigener Kraft zu finden. Ihre Mutter und ihre Schwester tragen dieses Vorhaben ganz stark mit und unterstützen sie dabei. Eine große Chance bei der Suche nach ihren genetischen Eltern Erfolg zu haben sieht Kristina darin, ihre Suche publik zu machen, in der Hoffnung, dass sich daraufhin in Frage kommende Eltern aus dem deutschsprachigen Raum und den angrenzenden Ländern, welche die Dienste der Klinik in Bregenz im fraglichen Zeitraum in Anspruch genommen haben, melden würden.

Der Gang an die Öffentlichkeit bringt neue Hoffnung

Nach einigem Zögern spricht Kristina schließlich im Sommer 2016 mit einem Nachrichtenmagazin, dessen Artikel vom 23. Juli vergangenen Jahres auch in anderen Medien zu Berichterstattung führt. Und tatsächlich gab es daraufhin Rückmeldungen von einer kleinen Anzahl von in Frage kommenden Paaren. Ein kurzer Hoffnungsschimmer für Kristina. Aber ihre genetischen Eltern waren leider nicht dabei.

„Ich freue mich über jede in Frage kommende Person, die den Schritt tut sich zu melden und sich zu einem Test bereit erklärt. Das ist ja nicht selbstverständlich. Das gibt mir jedes Mal neue Hoffnung, und gleichzeitig habe ich eine große Sehnsucht danach, dass nach dem DNA-Test im Gutachten einmal nicht überall ein A für Ausschluss steht, so wie dies bisher immer der Fall war“, erzählt Kristina.

Aktuell: Eine neue Wendung in der Schicksalsgeschichte von Kristina

Derzeit bekommt die Familiengeschichte von Kristinas Familie eine völlig unerwartete neue Wendung. Auch Kristinas Schwester erblickte nach einer IVF das Licht der Welt: Sie ist 1992 geboren, die Punktion fand am 22. Jänner 1992 statt, das Einsetzen der Eizelle am 24. Jänner 1992. Sie hatte die genetische Verwandtschaft mit ihren Eltern nie bezweifelt, da die genetische Übereinstimmung mit ihrer Mutter ja bestätigt ist. Ausgehend vom DNA-Test, welcher für Kristina im März 2017 Gewissheit darüber brachte, dass sie mit ihrem Vater nicht genetisch verwandt ist, ließ auch Kristinas Schwester einen DNA-Test durchführen. „Daran, dass die genetische Vaterschaft nicht übereinstimmen könnte, hat meine Schwester nie gedacht. Aber um 100% sicher sein zu können und jede Unsicherheit ausschließen zu können, hat meine Schwester schließlich auch einen DNA-Test zur Vaterschaft gemacht“, berichtet Kristina. Das unglaubliche Testergebnis hat die Familie nun erneut erschüttert: Auch bei Kristinas Schwester steht nun fest, dass ihr Vater nicht ihr genetischer Vater ist.

„Es ist eine nahezu unglaubliche Tatsache, dass in meiner Familie bei der IVF zweimal etwas schiefgelaufen ist. Mit dieser Gewissheit müssen meine Schwester, meine Mutter und ich nun umgehen“, stellt Kristina fest und erklärt voll Zuversicht: „Für mich steht fest: Ich will wissen, wo mein Erbgut herkommt und bin deshalb weiterhin auf der Suche nach meiner genetischen Eltern.“

„Jeder Person, die sich seit dem Bekanntwerden meiner Familiengeschichte schon gemeldet und zu einem Test bereiterklärt hat, bin ich unglaublich dankbar, auch wenn meine genetischen Eltern noch nicht dabei waren. Bisher hatte ich äußerst positive Erfahrungen mit den in Frage kommenden Eltern, die sich gemeldet haben. Sie hatten sehr viel Verständnis für meine Situation und die meisten äußerten sogar die Hoffnung auf ein positives Ergebnis. Dies berührt mich sehr und gibt meiner Hoffnung immer neuen Raum“, erzählt Kristina, und blickt hoffnungsvoll in die Zukunft: „Ich bin also nach wie vor auf der Suche und freue mich über jede Kontaktaufnahme, die zur Klärung meiner brennendsten Frage beiträgt: Wer sind die zwei Menschen, von denen ich abstamme?“

Die Fakten im Überblick:

Kristina V.:

  • Kristina ist 1991 geboren. Die Punktion wurde am 15. Juli 1990 durchgeführt, das Einsetzen der befruchteten Eizelle fand am 17. Juli 1990 statt.
  • Betroffen ist im Falle von Kristina damit der gesamte Zeitraum von 1988 bis zum 17. Juli 1990.
  • Paare, die sich in den fraglichen Zeiträumen an der IVF Klinik in Bregenz einer Behandlung unterzogen haben, mögen sich melden – Kontaktadresse: mak@eup.at – Johannes Mak steht für die diesbezügliche Kommunikationskoordination zur Verfügung. Absolute Diskretion und Vertraulichkeit werden zugesichert.
  • Selbstverständlich steht Kristina im Sinne eines Erfahrungsaustausches auch jenen Familien zur Verfügung, bei denen selbst Zweifel an der genetischen Verwandtschaft mit ihren Kindern aufgekommen sein sollten.

Kristinas Schwester:

  • Kristinas Schwester ist 1992 geboren. Die Punktion wurde am 22. Jänner 1992 durchgeführt, das Einsetzen der Eizelle fand am 24. Jänner 1992 statt.
  • Im Falle von Kristinas Schwester ist der Zeitraum von 1988 bis 24. Jänner 1992 betroffen. Da ja nun feststeht dass ihr Familienvater nicht ihr genetischer Vater ist und offenbar eine Vertauschung vorliegt, sind auch Meldungen von Männern im fraglichen Zeitraum bis 1992 erwünscht.

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