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„In der Krise gilt es umso mehr, strategisch vernünftig zu kommunizieren“

23. März 2020

Corona-Krise: Nicole Bäck-Knapp, geschäftsführende Gesellschafterin der Kommunikationsagentur Ecker & Partner, im Interview mit HORIZONT über kommunikativen Zustand von Unternehmen, unbedingte Chef-Sachen, inhaltliche Gratwanderungen und Schaden für die Branche.

HORIZONT: Wie beurteilen Sie die Stimmung bei Unternehmen: Ist es Unwissenheit, Panik, Ratlosigkeit?
NICOLE BÄCK-KNAPP: Ganz unterschiedlich. Aber: Die Krise ist ja nicht von heute auf morgen gekommen, insofern war es den meisten Unternehmen klar, dass diese Situation früher oder später eintreffen wird. Entsprechende Vorarbeiten intern als auch extern wurden vielenorts gut getroffen – und hier ist primär die interne Kommunikation wichtiger als die externe. Viele Unternehmen haben wirklich sehr gut reagiert. Mit einer besonderen Herausforderung – auch kommunikativ – ist natürlich der Handel konfrontiert, weil er erstens seine Mitarbeiter nicht ins Homeoffice schicken kann, und zweitens durch das Wegfallen von PCs und ähnlichen Kommunikationsmitteln am Arbeitsplatz sich die interne Kommunikation weitaus schwieriger gestaltet. Hier findet vieles auf direktem Wege und vor Ort statt. Gerade hier tauchen eine Vielzahl an Fragen etwa zur Ansteckbarkeit auf, die kommunikativ gelöst werden müssen.

Die Krise endet ja nicht im Ausrufen von Homeoffice. Wie und wie oft soll und muss weiter kommuniziert werden und ist Kommunikation in solchen Situationen per se Chefsache?
Hier müssen wir klar unterscheiden. Es gibt einerseits Fälle, in denen es keine extreme Unsicherheit gibt, sondern Fragen vor allem rechtlich Natur sind, was beispielsweise Kinderbetreuung anbelangt. Auch hier muss es von oberster Stelle ein Statement geben, was Sache ist. Alles Weitere sind Fachinformationen, die von HR oder etwa Juristen im Unternehmen kommen können. Ganz wichtig sind hier Führungskräfte, die nicht nur besonders gut informiert werden müssen, sondern auch erste Ansprechpartner sind. Es gibt aber andererseits auch andere Fälle etwa im Tourismus, wo die Situation eine völlig andere ist: Da geht es um Restrukturierung, um Kurzarbeit, um Personalabbau, da herrscht Krisenstimmung – das schlägt sich auch in der Kommunikation nieder.

Ihre kommunikative Empfehlung sieht wie aus?
In solchen Umfeldern muss es unbedingt Chef- oder Chefinnen-Sache sein, das Wort zu ergreifen. Da geht es nicht nur um fachliche Information oder rechtliche Sicherheit, sondern um den Fortbestand des Unternehmens und damit um Vertrauen.

Das gesamte Interview gibt es auf HORIZONT.at nachzulesen.

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