Newsroom

Twiplomacy 2016: Mexikanischer Präsident Enrique Peña Nieto auf Periscope an erster Stelle

4. Mai 2016

Burson Marsteller Studie erhebt Periscope-Nutzung von Regierungen und Politikern weltweit

Die neu entdeckte Popularität von Live-Videos, die erst kürzlich mit einer eigenen Facebook-Broadcasting-Funktion zementiert wurde, gibt es eigentlich schon seit 2008. Damals konnte man mit einer Software namens „Qik“ Live-Videos über Nokia Mobiltelefone streamen und Kommentare am eigenen Bildschirm in Echtzeit erhalten. Periscope hat diesen Prozess seit seiner Gründung im März 2015 wesentlich erleichtert und damit die Massen erreicht: In nur einem Jahr hat die App, die Twitter gehört, 10 Millionen registrierte Nutzer und laut eigenen Angaben wurden mehr als 200 Millionen Videos ausgestrahlt. Im Gegensatz zu klassischen Video-Diensten wie etwa YouTube werden die Videos lediglich 24 Stunden zur Verfügung gestellt, danach müssen sie auf andere Plattformen hochgeladen werden, um weiterhin abrufbar zu sein.

Innerhalb kürzester Zeit hat sich Persicope als DIE Plattform für Breaking News positioniert. Während der Terroranschläge in Brüssel im März 2016 haben traditionelle Journalisten Live-Videos und Berichte aus erster Hand via Persiscope veröffentlicht. Kein Wunder also, dass die App auch für Politiker interessant geworden ist. Im vergangenen Jahr haben 93 Regierungen und Weltpolitiker die App heruntergeladen, das entspricht einem Drittel aller UN-Mitgliedsstaaten. 62 davon haben bereits einmal live von einem mobilen Gerät Inhalte gestreamt, 31 haben zumindest die erste Hürde der Registrierung genommen, vor allem um ihren Namen zu reservieren.

Lateinamerikanische Politiker am aktivsten

Der mexikanische Präsident Enrique Peña Nieto führt mit 90.000 Followern nach nur sechs Live-Übertragungen im Sommer 2015 die Rangliste an. Knapp dahinter mit 81.000 Followern rangiert das Weiße Haus vor der brasilianischen Präsidentin Dilma Rousseff mit 76.000 Anhängern. Der französische Präsident François Hollande und Jordaniens Königin Rania vervollständigen die Top-Five, auch wenn keiner der beiden schon einmal live war.

Lateinamerikanische Politiker scheinen die aktivsten zu sein, so sind die meisten Reden und Statements des kolumbianischen Präsidenten Juan Manuel Santos, der mexikanischen Außenministerin Claudia Ruiz Massieu sowie der Regierung von Puerto Rico über Periscope zu sehen. Die höchste Interaktionsrate (11 %) kann die Regierung von Paraguay verzeichnen.

Am meisten Herzen für das Weiße Haus

Um zu zeigen, dass man einen Beitrag spannend oder interessant findet, reicht bei Periscope ein einfacher Klick auf den Bildschirm und schon treffen die Zusprüche in Form von Herzen beim Sender ein. Die meisten Herzen bekam bisher das Weiße Haus, dicht gefolgt von der brasilianischen Präsidentin Dilma Rousseff, die für ihre 33 Live-Videos mehr als 350.000 Herzen gesammelt hat.

Bisher haben Regierungen und Politiker Periscope vor allem dazu genutzt, Pressekonferenzen und offizielle Reden zu übertragen. Kanadas Premierminister Justin Trudeau hat fast 100.000 Herzen für seine drei Live-Übertragungen bekommen, darunter seine Vereidigung am 4. November 2015 und eine Pressekonferenz mit Barack Obama im Rosengarten des Weißen Hauses am 10. März 2016. Die britische Regierung ist live gegangen als David Cameron seine erste Rede nach seiner Wiederwahl  in der Downing Street 10 hielt, sein jüngster Beitrag war die Beleuchtung des Weihnachtsbaumes, die er auch auf Vine geteilt hat.
Wovor sich Politiker bisher noch scheuen sind Live-Q&A-Sessions, bei denen direkt die Fragen der Follower auf Periscope beantwortet werden. Da in der Regel jeder die Möglichkeit hat, Kommentare zu einem Video abzugeben, ist die Gefahr von negativen Aussagen bis hin zu Beleidigungen besonders leicht gegeben.

Details zur Periscope-Studie von Burson-Marsteller sowie weiteren Ergebnissen aus der Twiplomacy-Reihe finden Sie hier.

Fünf Schritte zum „Go Live“ auf Periscope

  1. Laden Sie die Periscope App (iOS oder Android) auf ihr Smartphone und registrieren Sie sich mit Ihrem Twitter-Account.
  2. Öffnen Sie die App, klicken Sie auf das Broadcast-Symbol und geben Sie eine kurze Beschreibung zu Ihrer Sendung ab.
  3. Entscheiden Sie, ob die Kommentarfunktion offen ist oder sie diese beschränken möchten.
  4. Tippen Sie auf das Twitter-Icon, um Ihre Sendung auf Twitter zu posten.
  5. Tippen Sie auf „Starten Sie Ihre Sendung“ und schon sind Sie live

Wichtig: Bedenken Sie, dass das erste Bild, das Titelbild des Videos sein wird. Auch sollten Sie auf gute Lichtverhältnisse für eine angemessene Videoqualität und den Ton achten. Die Regierung von Honduras wurde beispielsweise für die miserable Videoqualität während einer Sendung mit Beschwerden überhäuft.
Innerhalb kürzester Zeit werden erste Interaktionen sichtbar sein – Herzen oder Kommentare und Fragen von Zusehern werden auf ihrem Gerät sichtbar. Fragen sollten auch beantwortet werden.
Für viele Regierungen ist Periscope derzeit der beste und kostengünstigste Weg, Live-Übertragungen ihrer Veranstaltungen an eine Vielzahl an Menschen zu bringen.

Über Ihre Netzwerke teilen:

Facebook Twitter LinkedIn XING WhatsApp