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Wien: Verwaltung 4.0 als Antwort auf die Netzwerkgesellschaft

20. Januar 2016

Business Breakfast mit Mag. Wolfgang Müller

Wien gilt weltweit als eine der am besten verwalteten Städte. Digitalisierung, Urbanisierung und soziodemographische Veränderungen, stellen die Bundeshauptstadt vor zahlreiche Herausforderungen. Wie die Stadtverwaltung der Zukunft aussehen kann, erläuterte Mag. Wolfgang Müller, stellvertretender Magistratsdirektor der Stadt Wien, im Rahmen eines Business Breakfast der PR-Agentur Ecker & Partner.

Verwaltungsstrukturen, so Müller, lassen sich in vier historische Phasen unterteilen, wobei aktuell Elemente aus allen diesen Phasen zum Einsatz kommen. Die älteste Form Verwaltung 1.0 ist historisch als Führen durch Anordnung zu verstehen. Verwaltung 2.0 standardisierte die Abläufe vor rund hundert Jahren und bot dadurch Schutz vor Behördenwillkür. Verwaltung 3.0 wiederum setzte vor etwa 15 Jahren ein, stellte die Bürgerinnen und den Bürger sowie deren bzw. dessen Servicierung in den Vordergrund und startete als „New Public Management“ kontinuierliche Prozessoptimierungen. „Verwaltung 4.0 ist unsere Antwort auf die Netzwerkgesellschaft“, betont Müller – Transparenz, Individualisierung und Partizipation fungieren hier als Leitlinien.

„Vor allem die Individualisierung ist, unter Nutzung digitaler und technologischer Fortschritte, ein wichtiger Punkt in der zukünftigen Planung, um auf die unterschiedlichen Bedürfnislagen der einzelnen Bürgerinnen und Bürger eingehen zu können. Dafür bedarf es einer Balance und eines Austausches zwischen Staat, Wirtschaft und Zivilgesellschaft.“ Als Beispiel nannte der stellvertretende Magistratsdirektor die Initiative „Digital City Wien“, die durch den Schulterschluss von IT-Wirtschaft und Stadtverwaltung entstand. Eine weitere Verknüpfung mit der Zivilgesellschaft wird durch die „Digitale Agenda Wien“ hergestellt – derzeit läuft in diesem Rahmen eine gemeinsame  Konzeptentwicklung mit den Bürgerinnen und Bürgern, wie App Services die Verwaltung weiter verbessern können.

„Für die Optimierung des E-Government sollen daher in naher Zukunft unterschiedliche Apps genau die Leistungen erbringen, welche intensiv nachgefragt werden – der technologische Fortschritt bringt eine administrative Erleichterung und spart den Bürgerinnen und Bürgern Zeit“, so Müller weiter.

Business Breakfast E&P Jänner 2016
(v.l.n.r.) Mag. Wolfgang Müller, stellvertretender Magistratsdirektor der Stadt Wien mit E&P-Geschäftsführer Mag. Axel Zuschmann
Copyright: E&P/Kurt Keinrath

„Verwaltung in Eigenregie“, über soziale Medien organisiert und vernetzt sowie mit eigenem Controlling – der „Train of Hope“ am Wiener Hauptbahnhof sei eine organisatorische Meisterleistung der Zivilgesellschaft gewesen, erläuterte der stellvertretende Magistratsdirektor als Beispiel des neuen Zusammenwirkens von Staat und Gesellschaft.  „Wir haben hier unterstützend agiert und unter anderem für Sanitätsbetreuung vor Ort, Transport und das notwendige Entsorgungssystem gesorgt. Wir werden auch zukünftig die Wünsche und Ideen der Bürgerinnen und Bürger der Stadt Wien aufgreifen und gemeinsam umsetzen, um diese Stadt noch ein Stückchen lebenswerter zu machen.“

Der Diskussion im Anschluss folgten u.a. René Berger (next.march), Nicole Berkmann (SPAR), Wolfgang Fischer (Wiener Stadthalle), Thomas Weninger (Österreichischer Städtebund), Ernst Klicka (Österreichischer Verband der Markenartikelindustrie), Martin Winkler (Oracle), Paul Weis (MA 53).

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